Sonja Duó-Meyer arbeitet in ihrem Atelier in Robenhausen. Zahlreiche Galerien stellen ihre Keramiken international aus. Auf der Homepage sonja duó-meyer keramik sind mehrere Kunstwerke und ihre Gebrauchskeramiken zu sehen.
Ich bestaune ihre Gefässe, weil sie mir so schlicht erscheinen. Schlichtheit und Vorrang der intelligenten Form vor Verzierungen und Übermut ist auch das wichtigste Gebot beim Modellieren von Füllungen und Zähnen im Mund.
Frau Duó-Meyer formt die Gefässe auf der Drehscheibe. Einige entstehen aus einem einzigen Klumpen Lehm, andere fügt sie aus mehreren Portionen zusammen, einige glättet sie perfekt, und bei anderen lässt sie deutliche Finger- und Werkspuren stehen, Die frischen Werkstücke packt sie in Plastik ein und lässt sie einige Wochen lang trocknen. Auf diese Weise bekommen sie keine Schwundrisse. Dann werden sie einem Ofen so gross wie ein Tumbler bei 1000 Grad gebrannt und zuletzt eventuell teilweise oder ganz glasiert.
Die grössten Gefässe sind etwa kniehoch. Beim Antippen mit dem Finger klingen sie wie Musikinstrumente. Der langsam ausschwingende Ton und die nachfolgende Stille wirken sehr meditativ.
Mir scheint, Frau Duó-Meyer ist mit ihren schlichten Formen und Klängen ein entschlossener Ruhepol im heutigen Überschuss an Effekten und Lärm.
Kerzenhalter (2015), auf fünf verschiedene Arten fotografiert.