W. Weilenmann
Dr. med. dent.
Walter Weilenmann
eidg. dipl. Zahnarzt
dipl. Natw. ETH

Mitglied SSO, SSGS
und SSO-Zürich.

Komposit und Implantate

Auch auf Implantaten kann man Kronen aus Komposit machen.

Wenn eine laborgefertigte Krone nicht hält und man ein zweites, besseres Implantat machen will, kann man mit Komposit eine Krone anfertigen, die bestimmt hält.
Es ist sogar möglich, auf zwei Implantaten mit Komposit eine Brücke zu bauen.

Die langfristigen Resultate lassen sich sehen. Schauen Sie selber! Und hier ist eine Kompositbrücke auf zwei Implantaten.


Implantat mit Kompositkrone nach 15 Jahren

1Krone.jpg
1 Röntgenbild: Das Röntgenbild zeigt das Implantat nach 15 Jahren. Es weist keinen Knochenschwund auf.
2 Ansicht von aussen: Die Patientin hat bis vor 11 Jahren geraucht. Damals ist die Gingiva geschrumpft und hat die Implantatschulter entblösst. Wenn die Patientin es wünschte, könnte man den Metallrand ganz einfach mit Komposit überdecken. Bei einer Krone aus Porzellan wäre das nicht so gut möglich!
3 Ansicht von innen: Auch hier herrschen absolut gute hygienische Verhältnisse. Die Patientin putzt ihre Zähne perfekt.
4 Ansicht von hinten: Die braunen Flecken zeigen, dass hier die Hygiene schwieriger ist. Sie ist aber so gut, dass die Gingiva auch hier absolut gesund ist.
66-jährige Patientin (23.11.2012 / 777)

Darf man auf ein teures Implantat eine billige Kompositkrone setzen?

Die Antwort war vor 15 Jahren mehr riskant als sicher. Ich hab es gewagt, und heute beweisen die Bilder, dass das geht. Komposit hat sogar einige Vorteile gegenüber Porzellan:
- es ist elastischer und kommt deshalb dem natürlichen Zahn näher.
- es ist einfacher, eine allenfalls störende Implantatschulter zu bedecken.
- es ist ca. 1000 CHF billiger.

Ich kann deshalb mit Sicherheit bei einzelnen Implantaten eine Krone aus Komposit empfehlen.


Problematisches Implantat mit Kompositkrone

Komposit auf Implantat

2Krone.jpg
75-jähriger Patient (05.05.2010 / 5643)

links (Röntgenbild)
Das Implantat trägt eine ganz niedere Porzellankrone. Sie wurde innert zwei Jahren fünf mal rezementiert und zwei mal neu angefertigt, weil sie nie gut gehalten hat. Es folgte der Vorschlag, das Implantat mit einem besseren zu ersetzen. Der Patient hatte jedoch kein Vertrauen mehr.

Mitte (Porzellankrone)
Das Bild zeigt die letzte Krone von oben, von unten und von der Seite.

rechts (Entwurf und Drahtverstärkung)
Beim Studium des Falles kam die Idee, beim Implantat einen Schlitz für eine Drahtverstärkung anzubringen.



links (geschlitztes Implantat)
Der Schlitz wurde mit einem gewöhnlichen Diamantschleifer hergestellt.

Mitte (Drahtverstärkung auf Implantat)
Die Drahtverstärkung hätte auch eine einfachere Form haben können, nämlich wie ein grosses "S".

rechts (Kompositkrone)
Das Bild zeigt die Krone vor der letzten Schicht, die der Patient mit Zusammenbeissen vormodelliert hat.



Die fertige Kompositkrone
Sie hält jetzt (Dez. 2012) schon seit über zwei Jahren.
Lediglich ein kleiner Schaden hat sich nach wenigen Wochen eingestellt: die Ecke vorne rechts (unter der kleinen roten runden Markierung) musste umgestaltet werden, weil sie zu weit ausserhalb der Drahtverstärkung liegt und abgesplittert ist.

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erstellt: 30.06.2013 - 03.01.2024