Erwachsene wollen kaum je eine perfekte Zahnstellung, sondern viel mehr eine Verbesserung der störenden Situation mit einer möglichst unauffälligen und einfachen Apparatur.
Kinder können nicht so gut wie Erwachsene abschätzen, ob eine grosse Behandlung unumgänglich ist oder nicht. Es hat in vielen Fällen mehrere Vorteile, wenn man die Behandlung ins Erwachsenenalter aufschiebt - und vielleicht dann ganz darauf verzichtet. Nach grossen Behandlungen besteht immer die Gefahr eines Rückfalls. Diese gibt es nicht bei Korrekturen mit Komposit.
(geschätzt)
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Fazit: Die Lücken werden im Laufe von 50 Jahren 2 bis 3 Millimeter kleiner. Der Patient merkt nichts davon.
Die Patientin ist am 5.12.2012 gekommen zur Befestigung der Feder. Am 28.2.2013 ist sie wieder gekommen zur Verbreiterung der Zähne.
Bild 1 Erstbefund mit der störenden Lücke. Die Patientin erhält
eine kleine Feder, welche die beiden Frontzähne etwa 2 mm zusammenziehen wird.
Bild 2 Zur Verbreiterung der Zähne wird der Schmelz mit dem blauen Gel angeätzt.
Bild 3 Das fertige Resultat.
Bild a Feder an einem Zahn befestigt.
Bild b Feder angespannt und an beiden Zähnen befestigt.
Bild c Feder knapp drei Monate später: sie hat sich zusammengezogen und die beiden Zähne näher nebeneinander gebracht.
oben: Die Patientin hat sich schon seit vielen Jahren am Diastema gestört. Die Lücke hat sich innert 2 Monaten geschlossen. Die Feder wurde als Retainer belassen.
unten: Zwei Jahre danach (2013) beginnt die Feder wie bei einer Allergie zu stören. Sie wird deshalb entfernt. Die Zahnstellung ist schön.
Beachte: Die beiden seitlichen Schneidezähne sind von alleine mit den mittleren Schneidezähnen zusammen zur Mitte gerückt.
Bei diesen Zähnen hatte der gewöhnliche Retainer keinen Platz. Deshalb bekam das Mädchen eine herausnehmbare Nachtschiene, damit die Zähne sich nicht mehr verschieben. Leider ist die Zahnstellung aber trotz der Nachtschiene wieder unschön geworden. Deshalb musste ich eine andere Lösung versuchen.
Um Platz für einen Draht zu bekommen, machte ich eine Rille auf der Hinterseite der Zähne (oberes Bild). Sie sollte so klein sein, dass es beim Bohren nicht weh tun würde. Die Rille durfte also nur innerhalb des Zahnschmelzes verlaufen. Das gelang problemlos, und das Bohren tat wie vorgesehen nicht weh. Von der Rille machte ich einen Abdruck und schickte ihn dem Techniker.
Leider hielt es der Techniker für nicht möglich, für diese Rille einen Draht zu biegen. Ein zweiter Techniker hat den Auftrag ebenfalls abgelehnt. Er konnte auch keinen Retainer in die Rille hineingiessen. So blieb mir nichts anderes übrig, als den Draht selber zu biegen. Ich schaffte es beim dritten Anlauf und brauchte ca. 30 Biegungen (mittleres Bild).
Mit diesem Retainer war es ein Leichtes, die Zähne zu fixieren (unteres Bild). Wie sich die Lösung langfristig bewährt, weiss niemand.
Zunächst wurden alle sechs Frontzähne an jeder Seite 1/4 mm verschmälert. Um den Weg für die Vorwanderung frei zu machen, wurden die Seitenzähne mit Komposit provisorisch erhöht. Mit diesem Resultat war der Patient zufrieden, und auf der Rückseite der Zähne wurde ein Retainer befestigt.
Behandlungszeit: 10 Monate
Kosten: CHF 2'300.-
Sitzungen: 16