Bakterien und Viren sind bereits in der Plazenta vorhanden (auch E. coli). Sie helfen dem Embryo und Fötus beim Aufbau ihres Immunsystems, mit dem sie dann geboren werden.
Die meisten Bakterien sind Nützlinge. Viren sind eher Schädlinge und können sich nur in lebenden Zellen vermehren.
Ist es nicht ein Wunder, dass kleine Verletzungen jeweils selber (ohne Arzt und Medikamente) heilen und abklingen? Wenn zum Beispiel beim Zähneputzen das Zahnfleisch blutet, dann gelangen einige Bakterien in den Blutkreislauf. Sie können sich im Blut aber dank dem Immunsystem nicht vermehren. Ohne Immunsystem wären wir innert einer Woche tot. Es besteht aus etwa 200 Milliarden Leukozyten (weisse Blutkörperchen). Zusammen wiegen sie etwa 2 kg (das Gehirn wiegt nur etwa 1.4 kg).
Die Leukozyten umfassen neutrophile, eosinophile und basophile Granulozyten, Lymphozyten (mit den natürlichen und den T-Killerzellen und T-Helferzellen), sowie Monozyten. Hinzu kommen Vorläuferzellen, B-Lymphozyten, Memory-Cells usw. Das Immunsystem ist das grösste und komplizierteste "Organ" im Körper.
Im Blut zirkulieren stets etwa 10 Milliarden Lymphozyten, bei Kindern sind es doppelt so viele. Von da erreichen sie alle Gewebe und durchwandern diese auf der Suche nach Bakterien. Sie vermehren sich in etwa 100 Zentren (Mandeln, Lymphknoten, Peyer-Plaques) und vernichten Bakterien und auch Viren. Diese dringen bei den Eintrittspforten (leichte Darmentzündungen, Zahnstein, wurzelbehandelte Zähne, kleine Wunden, Insektenbisse usw.) auch bei gesunden Menschen ständig in den Blutkreislauf ein.
Die Bakterien und Viren gelangen durch Eintrittspforten ins Körperinnere. Die grössten Eintrittspforten sind der Mund, der After und der Urogenitaltrakt. Die kleinsten Eintrittspforten sind die Ausführungsgänge der Speichel- und Schleimdrüsen von Mund-, Magen- und Darmschleimhaut. Die Ausführungsgänge sind etwa 1 mm lang, werden bei gewissen Bewegungen ausgedrückt, und saugen beim Aufdehnen Bakterien an. Im Mund bestehen zusätzliche Eintrittspforten beim Zahnstein, bei Wurzelfüllungen, an Implantaten, in den Frakturspalten gebrochener Zähne und bei Zahnbelägen entlang dem Zahnfleisch.
Das Immunsystem wehrt die Bakterien überall erfolgreich ab, ausser wenn sie zu zahlreich werden und die kritische Zahl erreichen. Das geschieht in folgenden Fällen:
Die kritische Zahl kann in den folgenden Fällen sehr klein werden:
Auf jedem Bakterium kleben durchschnittlich etwa 100 Virionen.
Sie sind eine "mikrobielle Tauschbörse" für den Austausch von Genen zwischen allen Lebewesen.
Bakteriophagen, von Dr. Th. Häusler und Prof. Dr. med. Chr. Kühn
(penguin.de)
Es gibt mehrere Tausend verschiedene Bakterien im Mund. Ein einzelner Mensch hat aber nur einige Hundert davon.
Häufiger Zuckerkonsum (z. Bsp. alle 2 Stunden) züchtet spezielle Bakterien zwischen den Zähnen, die Karies verursachen.
Etwa 5% der Menschen haben eine Immunschwäche, welche die Bakterien nicht abwehren können, die Parodontitis verursachen.
Trotz zahlreichen Eintrittspforten kann das Immunsystem diese Bakterien zu 95% perfekt abwehren.
Die meisten Bakterien befinden sich im Darm. Diese haben einen erstaunlich wichtigen Einfluss auf unser Gehirn und können dort sogar ein Hungergefühl verursachen (trotz vollem Bauch). Man spricht neuerdings sogar von einer Darm-Hirn-Achse. In erster Linie helfen sie aber der Verdauung und produzieren lebenswichtige Vitamine (B, H und K). Sie verursachen Blähungen mit Bauchweh, Hunger, Depressionen und Wohlgefühle, aber auch Autoimmunkrankheiten, Adipositas und Diabetes. Schädliche Darmbakterien werden von den Peyer-Plaques abgewehrt (etwa 50 haselnussgrosse Lymphfollikel entlang des Darms). Auch bei gesunden Menschen dringt jede Sekunde eine unbekannt grosse Zahl von Darmbakterien in den Blutkreislauf ein (wahrscheinlich Tausende, siehe bakterielle Translokation).
Die Bakterien bedecken die ganze Haut, befinden sich in den Ausführgängen von Speichel- und Schweissdrüsen und erreichen auch Nieren- und Gallensteine, verkalkte Blutgefässe, Gelenksimplantate, die Lungen und alle anderen Körperregionen.
Wenn man bedenkt, dass auf jedem Bakterium etwa 100 Viren kleben und das Genom der Menschen etwa zu 40% aus viraler DNA besteht und dass Viren mit CRISPR-Cas fremde Gene einverleiben können, dann versteht man, weshalb die Lebewesen auf diesem Planet alle zusammengehören und eine grosse chemische Verwandtschaft besitzen, die über die Artgrenzen gehen und sogar zwischen pflanzlichen und tierischen Einzellern zu finden ist.
Ist es nicht ein Wunder, dass kleine Verletzungen jeweils selber (ohne Arzt und Medikamente) heilen und abklingen? Das verdanken wir dem Immunsystem.
Ohne Immunsystem würden wir keine Woche überleben. Es umfasst etwa 200 Milliarden Leukozyten (2 kg, Gehirn: 1.4 kg). Sie schwimmen im Blut und in der Lymphe, durchwandern alle Gewebe und fressen die Bakterien und Viren. Zur Abwehr bilden sie Lymphknoten, und bei den Zähnen das Parodont.
Die Bakterien und Viren gelangen durch Eintrittspforten ins Körperinnere. Der Mund, After und Urogenitaltrakt sind die grössten Eintrittspforten. Aber auch die winzigen Ausführgänge der Speichel- und Schleimdrüsen der Mund-, Magen- und Darmschleimhaut sind Eintrittspforten. Sie sind im Zahnstein, in Wurzelfüllungen, an Implantaten, in den Frakturspalten gebrochener Zähne, in Karies und in Zahnbelägen.
Überall werden sie erfolgreich abgewehrt, ausser wenn sie zu zahlreich werden und die kritische Zahl erreichen. Das geschieht in folgenden Fällen:
Campylobacter, früher ein nützlicher Darmbewohner, heute ein resistenter Krankheitserreger.
Im sesshaften Stadium kleben Streptokokken als kleine Gruppen zusammen (Bild Keystone 2015).
links: zwei kariöse Stellen sind sichtbar. Sie scheinen noch zu klein zum bohren.
Mitte: Die Karies ist vielleicht etwas grösser geworden. Wegen der Unsicherheit wartet man zu.
rechts: Die Karies ist immer noch gleich gross. Jetzt bekommt der Patient ein Curaprox-Zahnbürsteli. Wenn er es jeden Tag benützt, wird die Karies wahrscheinlich noch sehr lange so bleiben.
19-jährige Patientin (24.08.2024 / 6943)
Die erste Phase der Kariesentfernung
Der Zahn wird etwas aufgebohrt, damit die Karies sichtbar wird
links: Der augebohrte Zahn: viel Karies kommt zum Vorschein.
zweites Bild von links: Eine Sonde sticht in die Karies hinein.
drittes Bild von links: Die Sonde wird weggezogen, verdeckt aber auf dem Bild die Einstichstelle.
rechts: eine halbe Sekunde später. Man kann jetzt den Einstich sehen. Er sieht aus wie ein schmaler Schlitz. Die Karies ist wie ein Schwamm und hat das runde Einstichloch nach Entfernung der Sonde sofort elastisch wieder verschlossen.
Die letzte Phase der Kariesentfernung
(bei einem anderen Zahn als oben)
links: Spuren der Sonde. Sie kann das Dentin immer noch aufkratzen.
rechts: Erst jetzt ist alles ausgebohrt.
"unterminierend" heisst "unterhöhlend". Karies wächst im Innern des Zahnes viel rascher als aussen und wird beim Anblick von Aussen stets unterschätzt.
von links nach rechts:links: Vor 6 Monaten hat eine DH diese Zähne gereinigt.
Es entsteht aber jeweils schon nach 2 Wochen neuer Zahnstein. Dann beginnt das Zahnfleisch zu bluten.
Damit es nicht blutet, schont die Patientin beim Zähneputzen diese Stelle.
Deutlich sichtbar sind die dunkelrote Farbe der Papille und die grossen Äderchen unter der Papille.
rechts: Die Zahnstein-Entfernung eliminiert die bakteriellen Reize. Das Zahnfleisch reagiert sofort und baut die Entzündung umgehend ab. Schon nach 27 Minuten sind die Blutäderchen wieder dünn und das Zahnfleisch wieder hellrosa.
Die Mutter der Patientin hat eine schwere Parodontitis
Parodontitis kann leicht, mittel oder schwer sein. Hier ist ein Zahn +6 abgebildet, der seit 2 Jahren immer wieder geschmerzt hat.
links: Vor 2 Jahren wurde eine Wurzelbehandlung gemacht und die Furkation bukkal geöffnet. Der Eingang in die Furkation ist gut geputzt.
rechts oben: Von unten betrachtet erkennt man das Problem zwischen der db und pal Wurzel.
rechts unten: Der Biofilm scheidet aggressive Substanzen aus. Sie konnten nicht durch die Furkation abfliessen und reicherten sich zwischen den Wurzeln an. Der Alveolarknochen zog sich interradikulär bis an die Apices zurück und blieb bukkal als dünne Wand erhalten.
Ohne Öffnung der Furkation und mit weniger Hygiene wäre die bukkale Alveolenwand vermutlich entzündlich weggeschmolzen und hätten die osteolytischen Substanden besser abfliessen können...
Nächstes Mal werde ich eine solche Furkation viel weiter öffnen! Der Zahnstein im Furkationsraum ist offensichtlich eine starke Bedrohung für den ganzen Zahn.
Die Parodontitisbakterien können unter dem Zahnfleisch scharfkantige Kalkkristalle bilden. Wenn der Zahn bewegt wird, kratzen diese Kristalle am entzündeten Zahnfleisch und entsteht sofort ein Schmerz.
links: Der Zahn wackelte fest und schmerzte beim Kauen.
rechts: Die Zahnstein-Kristalle sind wegen dem chronischen Bluten der Zahnfleischtasche schwarz verfärbt.
In den Zellen sind die Viren vor Medikamenten geschützt, weil da nur ihre Einzelteile (Gene und Proteine) herumschwimmen. Beim Verlassen der Zelle fügen sie sich zusammen und zerstören die Zelle (hüllenlose Viren), während Viren mit Hülle die Zelle intakt lassen. Viren können untereinander Gene austauschen. Zudem verändern sie sich bei der Vermehrung stets etwas. So zwingen sie die Immunabwehr zu ständiger Erneuerung.
Weil sie in Zellen eindringen können, benutzt man sie neuerdings dazu, gewisse Stoffe in die Zellen einzuschleusen (Hilfsmittel gegen Krankheiten und Schädlinge bei Menschen, Tieren, Pflanzen und Bakterien).
Die Influenzaviren sind die häufigsten viralen Krankheitserreger und infizieren jedes Jahr 10 - 20 % der Weltbevölkerung.
Es sind RNA-Viren mit einer fehlerhaften RNA-Polymerase, weshalb sie sich dauernd verändern und keine dauernde Resistenz gegen Grippe möglich ist. Die Subtypen werden mit A/H1-16N1-9 bezeichnet.
Tamiflu ist um 2007 als zweifelhaftes Gegenmittel bekannt geworden, dessen Forschungsdaten erst 2013 veröffentlicht worden sind.
Auch Tiere erkranken am Virus: Vogelgrippe, Schweinegrippe, Hühnergrippe, Seehundgrippe usw.
Hauskatzen sind die Zwischenwirte zwischen Vögeln und Menschen, wenn die Katzen Vögel fressen.
2009 fanden Prof. von Arx, Schawalder, Ackermann und Bosshardt bei vier Patienten zervikale Läsionen mit grosser Ähnlichkeit zu felinen Zahnhalsläsionen viralen Ursprungs. Weil alle vier Patienten Kontakt zu Katzen oder Katzenkot hatten, wird ein Zusammenhang mit H5N8 vermutet.
Human Invasive Cervical Resorptions: The Missing Link? — Presentation of Four Cases
8 einzelsträngige RNA-Segmente für 8 Proteine, Kapsid und Hülle mit H- und N-Antigenen
Papilloma-Viren verursachen bis 1 cm grosse, meist gutartige Warzen an der Haut oder Schleimhaut. Es sind über 100 Subtypen bekannt. Sie besitzen keine Hülle. Etwa 70-80% der Menschen haben HPV-Antikörper. Die Impfungen gegen HPV sind sehr wirksam.
Die Hochrisiko-Papillomaviren im Mund sollte jeder Zahnarzt erkennen.
Eine kreisförmige Doppelstrang-DNS, eingeschlossen in ein hüllenloses Kapsid.
Die Herpes-simplex-Viren infizieren etwa 90% der Menschen, HSV-1 v.a. labial und HSV-2 v.a. genital. Sie sind die häfigsten viralen Krankheitserreger im Mund. Die meisten Infektionen verlaufen asymptomatisch.
Aphthen stehen im Verdacht, mit Herpes assoziert zu sein. Ein Beweis steht jedoch noch aus. Siehe hier
Lineare, doppelsträngige DNS (=genetisch stabil), Kapsid, Tegument (= Kontroll-Proteine) und Hülle.