Je nach ihrer Nahrung waren die Zähne stumpf (um Wasserpflanzen am Seegrund abzugrasen) oder scharfkantig (bei räuberischen Fischen).
Die Wirbeltiere an Land haben auch je nach der Nahrung flache Zähne zum Mahlen (Pflanzenfresser), scharfe Zähne zum Schneiden (Fleischfresser), oder eine Zwischenform zwischen flach und spitzig (Allesfresser, Bsp. Mensch).
Das Gebiss ist nicht so stabil wie man denkt. Die Zähne nützen sich unmerklich ab (wie jedes Werkzeug, das oft benützt wird) und verschieben sich ebenfalls unmerklich langsam. Deswegen entstehen manchmal Zahnschmerzen (vgl. zuunterst).
Die Zähne dienen zur mechanischen Verkleinerung der Esswaren. Offenbar müssen die Zähne dazu nicht in einer perfekt geraden Reihe stehen. Die mechanischen Belastungen sind auch bei jeder Füllung wichtig zu beachten. Je besser sie mit dem Zahn verbunden werden, desto stärker sind sie.
Viele Dinosaurier hatten viele Zähne (und einen grossen Bauch)
Durch die Löcher über den Zähnen führen Nerven zum Gehirn
Bei den Säugetieren sind diese Nerven zu einem Geflecht vernetzt.
Da der Zahnschmelz aus Fluor-Apatit besteht, fluoreszieren die Zähne im UV-Licht orange und weit stärker als die Knochen. Auch auf der Gaumenplatte wuchsen Zähne. Damit konnte der Fisch harte Muscheln und Korallen zerbrechen (Durophagen).
Das Alter kann z. Bsp. durch den Strontium-Gehalt der Zähne ermittelt werden. Die plattige Form der Zähne ist durch Abrasion entstanden.Pycnodontiformes (Pflasterzahnfische)
πυκνóς = "dicht gedrängt"
Spitzige Zähne sind wie Waffen und dienen dem Ergreifen von Beutetieren.
Der Haifischzahn ist das Paradebeispiel eines spitzigen Zahns. Der Zahn ist an den Kanten so scharf, dass er in die Haut einschneiden kann. Durch den Gegenzahn wird er so beschliffen, dass die Schneidekante noch schärfer wird.
Flache Zähne dienen dem Zermahlen von (meist pflanzlicher) Nahrung.
Das Gebiss der Wiederkäuer (wie dieses Pferd) weist sehr breite Kauflächen auf. Die Rillen zeigen den Wechsel von Schmelz (erhabene Stellen) und Dentin (abgesenkte Stellen). Das Dentin beherbergt lebende Zellen und kann bei zu grosser Abnutzung Schmerzen verursachen.
VOR 2.5-1.5 MIO JAHREN:
links: Australopithecus boisei, ein riesiger Vegetarier. Die Weisheitszähne sind noch nicht abgenützt. Der menschenähnliche Affe war demnach ein junger Erwachsener.
Mitte: Homo habilis OH13 mit einem etwas länglicheren Gebiss als bei Menschen.
rechts: Kind von Taung mit einem Milchgebiss, das ebenfalls länglicher als ein menschliches ist. Das Kind war etwa 4 Jahre alt und wog ca. 30 Kg. Es wurde von einem grossen Greifvogel weggetragen.
VOR 0.5 - 0.1 MIO JAHREN:
links: Homo neanderthalensis
rechts: Homo erectus
Beide Gebisse sind sehr menschenähnlich. Die stark abgeflachten Zähne zeugen von pflanzlicher Nahrung.
HEUTE:
links: Schimpansenkind: So lange Eckzähne hat kein Mensch.
Mitte: 13-jähriger Knabe: Kein einziger Zahn ist abgeflacht.
rechts: 50-jähriger Mann: Alle Molaren sind flach abgenützt.
13-jähriger Patient (29.11.2010 / 4834)
Dieser Eckzahn ist eine seltene Ausnahme!
Links: normale Molaren haben viele grosse Hohlräume zwischen den Höckern, so dass der Speisebrei beim Zerquetschen gut abfliessen kann (Abflusskanäle) und beim Kauen keine Druckspitzen entstehen.
Mitte: tief verzahnte Kauflächen verhindern die mahlenden Kaubewegungen. Gerät ein kleines, hartes Körnchen dazwischen, kann plötzlich ein nadelstichartiger, sehr starker Schmerz genau im Moment des Zubeissens entstehen.
Rechts: flache Molaren können zähe, fleischige Fasern nicht zerkleinern und drücken sie oft als Speisereste zwischen die Zähne. Dabei entstehen dumpfe Schmerzen im Bereich der Kaumuskeln meist kurz nach dem Essen.