W. Weilenmann
Dr. med. dent.
Walter Weilenmann
eidg. dipl. Zahnarzt
dipl. Natw. ETH

Mitglied SSO, SSGS
und SSO-Zürich.

Was ist KOMPOSIT?

Komposit ist ein weisses Füllungsmaterial und besteht aus 80% Glas und 20% Kunststoff.
Es wird speziell mit dem Zahn verklebt und hält besser als Gold- und Porzellankronen.

Der Leim ( Syntac ) ist so stark, dass bei einem Abreissversuch der Zahn reisst. Folglich kann man mit Komposit praktisch jeden Zahnschaden reparieren, zu schmale Zähne verbreitern, Zähne erhöhen und sogar Brücken herstellen.

Die Preisleistung von Komposit ist die beste der Zahnmedizin überhaupt und stets patientenfreundlich!

Wie lange hält Komposit?

Am meisten interessiert die Frage, wie lange die Kompositfüllungen halten. Wenn Sie gesund sind (keine Mundtrockenheit oder Parodontitis), die Zähne gut putzen und mit Süssigkeiten zurückhalten, dann gibt es keine Karies und halten alle Füllungen gut. Um dies genauer nachzuprüfen, habe ich hier begonnen, 20 Jahre alte Komposits zu fotografieren.


Weshalb klebt Komposit am Dentin?
Einige Informationen in diesem Kapitel stammen vom DGZ_Gutachten zur Adhäsivtechnik von Prof. R. Frankenberger et al., andere fand ich in der Dissertation von Ramona Theurer, und weitere im ChatGPT.

Eines der meistverwendeten Komposits ist das Tetric EvoCeram. Es klebt am Zahn dank Syntac Primer, Syntac Adhesvie und Heliobond mit folgenden Komponenten:

Syntac PrimerSyntac AdhesiveHeliobondEvoCeram
Aceton 25−50% 
TEGDMA 10−<25% 
PEGDMA 3−<10% 
Maleinsäure 3−<10%
Wasser ca. 30%
15 Sec einwirken lassen 
PEGDMA 25−50% 
Glutaral 5−<10% 
Maleinsäure <0.1%
Wasser ca. 55%
10 Sec einwirken lassen 
Bis-GMA 50-100%
TEGDMA 25-50%
Initiatoren
Stabilisatoren
härtet in 10 Sec. 
Dimethacrylate und
anorganische Füller
Copolymere
Ytterbiumtrifluorid
Initiatoren
Stabilisatoren
Pigmente

Zur Giftigkeit der Klebstoffe von Komposit: Die Giftigkeit entsteht in dem Moment, wo ein Stoff mit einem benachbarten anderen Stoff reagiert. Im Komposit reagieren die Acrylate mit den anliegenden anderen Acrylaten. Bei der mechanischen Abnützung der ausgehärteten Kompositfüllung reagieren die abgebrochenen Teile nicht mehr.
Alle Acrylate sind auch als flüssige Chemikalien erhältlich. Auf der Hand reagieren sie sofort mit der Hautoberfläche, im Mund mit der Mundschleimhaut, beim Verschlucken reagieren sie mit der Speiseröhre, im Blut mit Hormonen usw.

Insgesamt ist die aus Komposit freigesetzte Menge von Bisphenol-A im Vergleich zur Umweltbelastung im Alltag unvergleichlich gering.


035Formeln.jpg
Maleinsäure C4H4O4
Aceton C3H6O
Acrylat (Acrylsäure) C3H4O2
Methylmethacrylat C5H8O2
"MMA"
Die Grundsubstanz der Komposits
Glutaral C5H8O2
Acrylgruppe CH2=CH−COR
Glycol C2H6O2

Bifunktionelle Methacrylate

Campherchinon
Ethylen glycol dimethacrylat
EGDMA (n=1)
Triethylen glycol dimethacrylat
TEGMA (n=3)
PEGDMA (n≈14)
Bis-Glycidyl dimethacrylat
Bisphenol-A-Glycidylmethacrylat
BisGMA

Die klebenden Chemikalien

Maleinsäure: Wird in Syntac-Primer (3-<10%) und selbst-ätzenden Adhäsivsystemen (Etch&Rinse-Systeme) verwendet. Dabei entsteht ein schwächeres Ätzmuster als bei Phosphatsäure.

Aceton: Wird zur Reinigung der Oberflächen von der Schmierschicht verwendet. Um das Aceton wieder zu entfernen, kann man es mit einem Luftstrom verflüchtigen. Es ist mit 25-50% im Syntac Primer enthalten.

Glutaral: Glutaraldehyd ist mit 2.5-10% im Syntac Adhesive enthalten und vernetzt sich mit den Kollagenfasern und mit den Bakterien, die in den Dentintubuli drin sind.

Acrylat: Dieses ist in dissoziierter Form in der Lage, chemische Bindungen zum Kalzium der Zahnhartsubstanzen einzugehen.

MMA: MMA wurde schon 1975 in der Mutagenitäts­forschung an der ETH Zürich bei Drosophila-Eintagsfliegen verwendet. Im Prinzip können sich die Methacrylgruppen mit sehr vielen anderen Monomeren vernetzen.

Äthylen ist das einfachste Alken mit einer Doppelbindung

Bifunktionelle Methacrylate

Campherchinon: Das ist der meist verwendete Photoinitiator von Komposits (0.2-1%). Er reagiert auf Blaulicht und startet die Kettenpolymerisation der bifunktionellen Methacrylate im Komposit.

EGDMA: Ist mit 25-50% der Hauptbestandteil von Syntac Adhesive. Syntac Primer enthält 2-10%.

TEGMA: Es ist ein Monomer und dient als Vernetzungsmittel. Syntac Primer enthält 10-25% und Syntac Adhesive enthält .

PEG, PEGDMA: Poly(ethylen glycol)dimethacrylat ist 3D-vernetzend. Syntac Primer enthält 3-10% und Syntac Adhesive enthält 25-50%.

BisGMA: Ist mit 50-100% der Hauptbestandteil von Heliobond. Es bildet ein vernetztes Polymer in Versieglern und im Komposit.


Woraus besteht Komposit?

Komposit = zusammengesetzt

Komposit besteht aus hauptsächlich aus Glaskügelchen. Sie werden durch verschiedene Polymere zu einer adhäsiven Kunststofffüllung zusammengeklebt. Alle früheren Füllungen (Amalgam, Zement, Goldinlay usw.) bestanden nur aus jeweils einem Material.

Glaskügelchen

Sie machen 82 Gewichtsprozente (62 Volumenprozente) aus und sind von 3 bis 0.004 µm gross (Nanopartikel-Gefahr erst unter 0.002 µm).
Sie bestehen aus Siliziumdioxid (=normales Glas, SiO2), Bariumglas (damit es auf dem Röntgenbild sichtbar ist), und Ytterbiumtrifluorid (Fluorid gegen Karies).
Sie werden durch verschiedene Arten der Silanisierung (=Verbindung von Silizium mit Kohlenstoff statt mit Wasserstoff) mit Acrylgruppen verbunden und polymerisieren dann beim Härten mit Licht zur Komposit-Füllung.

Polymere

Sie bestehen aus Bis-GMA und TEGDMA. Beide Flüssigkeiten sind vor der Polymerisation giftig. Nach der Polymerisation (mit Licht) können sie Allergien bewirken, jedoch seltener als Nickel oder Erdbeeren.

Adhäsiv: Verklebung des Komposits mit dem Zahn

Seit ca. 1975 wird Komposit mit dem Schmelz verklebt (via Phosphorsäure). Seit 1990 wird es auch mit dem Dentin verklebt (z. Bsp. mit Syntac®). Dabei wird zuerst die Schmierschicht auf dem Dentin entfernt (Syntac Primer® mit Dimethylacrylat, Maleinsäure und Aceton (70%)). Dabei wird das Apatit im Dentin und Schmelz von Fetten befreit. Sofort anschliessend entstehen Calzium-Salze mit Acrylaten (Kation-Anion-Verbindungen).

Ist ein gutes Lösungs­mittel, hat es auch in Himbeeren.
Es verbindet sich mit dem nachfolgenden Kunststoff
Sie verbindet sich mit dem Kollagen des Dentins
Es verbindet alle diese Kunststoffe miteinander

Nach dem Syntac Primer® wird das Kollagen des Dentins infiltriert (Syntac Adhäsiv® mit Dimethacrylat, Maleinsäure und Wasser (60%)), und zuletzt eine Verbindung zum Komposit hergestellt (Heliobond® mit Bis-GMA (60%) u.a.).

Abrasionsfestigkeit

Zirkon- und Porzellankronen sind viel härter als die natürlichen Zähne und nutzen sie deshalb einseitig ab. Komposit ist fast gleich hart wie Zähne, Amalgam etwas weicher. Alle sauren Speisen und Getränke fördern die Abrasion. Und übermässiges Knirschen kann die Zähne schon in der Jugend massiv abradieren.

Wissenschaftliche Dokumentation von Vivadent/Ivoclar

Ein klebendes "Glaskügelchen"
Glaskügelchen
Methacrylate
Verschiedene Härten zum Vergleich:
Mohs Vickers
1Talk1
2Gips, Fingernagel10
3Calcit, Elfenbein, Dentin50
4Kupfer, Fluorit100
5Flusseisen, Apatit, Goldkrone200
6Duralumin,Feldspat,Fensterglas, Schmelz, Komposit, Amalgam 400
7Stahl, Quarz, Prozellankrone600
8Hartstahl, Topas, Zirkonkrone1000
9Hartmetall, Korund1600
10Diamant2600

Abradierte natürliche Zähne
51-jährige Patientin (30.11.2016 / 6653) abradierte Zähne Komposit abradiert etwa gleich wie Schmelz


Wie Komposit ein Alleskönner geworden ist

Biokompatibel, aber kariesanfällig:
Um 1975 wurden die weissen Füllungen eingeführt. Sie sind im Gegensatz zu Amalgam biokompatibel, haben also keine Spaltkorrosion und scheiden keine giftigen Metallionen aus. Die Bakterien im Randspalt können sich deshalb aber ungehindert vermehren, was bei einem breiten Randspalt zu Karies führt. Deswegen hatten die weissen Füllungen damals an einen schlechten Ruf, und man verwendete sie nur zurückhaltend und nur bei Frontzähnen.

Weiss, aber weich:
Die Kunststofffüllungen um 1980 (Adaptic® u.a.) zeigten einen deutlichen Substanzverlust (Abrasion) nach sechs Jahren. Diese Zahl geistert immer noch durch einige Fortbildungskurse für Porzellan. Dabei wurde die Abnützung längst durch die Beimischung von Glaspartikeln verbessert (Makrofüller, 1985 Prisma® u.a.). Seither heissen die Kunststofffüllungen "Komposit" (="zusammengesetzt").

Klebend, aber nur bei sorgfältiger Verarbeitung:
1992 kam das Adhäsiv Syntac® auf den Markt, und fortan sprach man von adhäsiven Komposits. Syntac verklebt das Komposit mit dem Zahn und verschliesst den Randspalt. Es funktioniert aber nur bei sauberer Verarbeitung. Anders als bei Amalgam vermindern Speichel und Blut die Qualität. Deshalb sind auch weiterhin viele Zahnärzte skeptisch. Sie haben Schwierigkeiten mit Blutungen, die sie beim Bohren nahe am oder unter dem Zahnfleisch verursachen. Darüber hinaus befürchten sie, die Feuchtigkeit der Atemluft könne die Adhäsion vermindern. Das ist aber eine übertriebene Angst, denn Syntac selber enthält 60% Wasser.

Der grosse Vorteil gegen Bakterien
Das Aceton schädigt die Bakerien, die sich nach dem Bohren immer noch in den Dentinkanälchen befinden. Um diese zu reduzieren, wird traditionell ein Loch absichtlich tief ausgebohrt. Das tiefe Ausbohren ist mit Schmerzen verbunden. Bei der Anwendung von Syntac Primer® werden die Bakterien in den Dentinkanälen fixiert und können sich dann nicht mehr vermehren, ohne dass man das Dentin wegbohrt. So kann viel mehr Zahnmaterial geschont werden (minimalinvasives Exkavieren) als früher.

Hochglanzpolitur:
Makrofüller fühlen sich rau an. Zur Verfeinerung folgten Mikrofüller (1990, Tetric® u.a.) und schliesslich Nanofüller (2005, EvoCeram® u.a.) mit einer Partikelgrösse von 20 - 80 μm. Sie sind so fein an wie die Zähne, glänzen aber weniger als Zähne, wenn sie trocken sind. Deshalb meinen viele Kollegen, Komposit sei weniger schön als Porzellan. Der Unterschied ist aber nur bei geduldiger Nahbetrachtung vor dem Spiegel erkennbar.

Brüche und Empfindlichkeit bei Überlastung:
Komposit ist brüchiger als Porzellan und Amalgam. Bei Überlastung bricht eine Kante oder ein Komposithöcker ab. Es muss deshalb besser eingeschliffen werden als Amalgam. Zu hohe Komposits verursachen Schmerzen. Auch damit haben viele Kollegen Mühe. Mit Kofferdam ist Einschleifen am zeitraubendsten, weil dann der Patient nicht auf das weiche Komposit beissen und es selber vorformen kann. Statt Einschleifen werden viele Komposits einfach zu klein modelliert.

Komposit und Amalgam
Amalgam verliert v.a. Quecksilber, Kupfer und Zinn, Komposit verliert v.a. Bisphenol A und Nanopartikel. Die freigesetzten Mengen dieser Materialien sind jedoch so gering, dass sie keine gesundheitlichen Folgen haben.

Quecksilberionen sind etwa halb so gross wie ein Phenolring und binden sich an Methylgruppen.


Die einzelnen Arbeitsschritte

105Uebersicht.jpg
19-jährige Patientin (23.01.2013 / 5090)

1 Schmelz entfernen: Krümelige Karies sichtbar.
2 Exkavieren I: Weich-braunes Dentin sichtbar.
3 Exkavieren II: Jetzt ist das Loch sauber.
4 Schmelz ätzen: Baues Ätzgel am Schmelz.
5 Füllen: Syntac-Applikation
6 Ausarbeiten: Die fertige Füllung.

Die ganze Arbeit hat 35 Minuten gedauert.

Hat das weh getan?

Bei dieser Patientin hat das Dentin schon im Bild 2 weh getan. Das war erstaunlich, weil weich-braunes Dentin keine lebenden Zellen enthält. Wahrscheinlich war die Karies im Moment aktiv und hat mit Säure die Dentinkanäle geöffnet (wie wenn man viel Essig in der Salatsauce hat, viel Orangen oder saure Äpfel isst usw.). Die offenen Dentilkanäle leiten jede Flüssigkeitsverschiebung direkt zum Nerv...

Braucht es eine Spritze?

Ob Sie eine Spritze brauchen oder nicht, ist hier beschrieben. Normalerweise tun etwa

  • ⅓ aller Füllungen ohne Spritze gar nicht weh,
  • ⅓ schmerzen ohne Spritze nur minimal, und
  • ⅓ schmerzen schon am Anfang und brauchen eine Spritze.

Grundfrage: ist Porzellan besser als Komposit?

11KompositGrunderlebnis4993.jpg
Der hinterste Zahn hat eine Porzellankrone verloren.
Die Porzellankrone ist voll von Komposit. Offensichtlich hält sie nur so gut, wie das Komposit hält.
Ersatz der Krone mit Komposit. Ansicht 5 Jahre nach der Herstellung (30.8.2017).

Beispiel Porzellankrone

57-jährige Patientin (14.02.2012 / 4993)

Die Liegedauer ist oft abhängig von der Haftkraft des darunter liegenden Komposits.

Die Preisleistung der Porzellankronen

Eine Porzellankrone kostet etwa 1000 CHF, eine grosse Kompositfüllung etwa 400 CHF. Die Kompositfüllung hält in den meisten Fällen 20 Jahre und mehr. Porzellankronen sollten demnach 50 Jahre halten. Sie halten aber oft nur 20 Jahre, und ihre Farbe stimmt oft schon nach 10 Jahren nicht mehr.

Und was kommt nachher?

Für eine Porzellankrone muss ein Zahn stark beschliffen werden. Deshalb ist es oft nicht möglich, einfach eine zweite Porzellankrone herzustellen.
Bei Komposit wird der Zahn nur minimal abgeschliffen, und es ist ohne weiteres möglich, die Zähne das ganze Leben lang immer wieder mit Komposit zu reparieren.


15BrueckeGrunderlebnis4718.jpg
An der Innenseite der aufgesägten Brücke haftet noch der originale Befestigungszement. Offensichtlich haftet er nicht am Zahn und war die Krone undicht. Deshalb ist der Zement verfärbt, und deshalb konnte Zucker unter dem Zement zum Zahn vordringen und Schmerzen verursachen.

Beispiel Porzellanbrücke

57-jährige Patientin (11.06.2017 / 4718)

Die Liegedauer ist abhängig vom Zement (der nicht klebt) und von der Belastung der Brücke. Manchmal hält die Brücke nur auf einer Seite und bekommt auf der anderen Seite unbemerkt Karies unter dem ässerlich intakten Porzellan.

Preisleistung

3-gliedrige Porzellanbrücke ca. 3000 CHF
geklebte Marylandbrücke ca. 1500 CHF
Klebebrücke aus Komposit ca. 750 CHF

Die Liegedauer ist bei allen drei etwa gleich, aber die Porzellanbrücke hat mit Abstand das grösste Schadenspotential.


20Nachteil_1557_Foto.jpg

Problem Füllungsrand

69-jährige Patientin (22.03.2022 / 1557)

Ästhetischer Vorteil der Porzellankronen
Porzellankronen sind farblich sicher. Sie bedecken den ganzen Zahn, und ein Farbproblem entsteht nur, wenn die Nachbarzähne nach 10-20 Jahren dunkler werden und die Porzellankrone dann zu hell wirktwenn oder wenn sich das Zahnfleich zurückbildet und der Zahnhals zum Vorschein kommt. Er kann dann stören, weil er oft dunkler ist als das Porzellan.
Im Gegensatz zu den Kronen bedecken die Füllungen nur einen Teil des Zahnes. Der Schwachpunkt ist der Füllungsrand. Er kann sich verfärben wie in diesem Beispiel hier.

Problem 'undichter Füllungsrand'
Diese zwei Füllungen wurden von 9 Monaten hergestellt. Aber offenbar ist der Füllungsrand nicht gut verklebt und undicht. Deshalb konnten Farbstoffe (Kaffee) unter den Rand eindringen und eine hässliche Verfärbung bilden. Zudem ist der Rand teilweise abgebrochen und kann ihn die Zunge als eine feine Kante spüren.

5 Minuten Nachpolitur
Nach der Politur ist die Verfärbung weg. Der Füllungsrand wird nur noch sichtbar, wenn der Zahn trocken ist und gut beleuchtet wird. Falls wieder eine Verfärbung entstehen würde, könnte man die Füllung auf der ganzen Oberfläche anrauhen und den Zahn entlang des Füllungsrandes besser anätzen. Dadurch entstünde ein besserer Farbübergang und würde der Füllungsrand besser kleben und abdichten. Von all dem würde der Nerv nichts spüren.


Anteilnahme des Patienten

Farbkontrolle bei einer kleinen Füllung

Komposit ermöglicht Ihnen (im Gegensatz zu Arbeiten vom Dentallabor) eine visuelle Verlaufskontrolle von A bis Z. Und zwar entsteht eine Kompositfüllung in kleinen Arbeitsschritten, die Sie laufend am Spiegel oder via Intraoralkamera am PC betrachten können. Dies ist insbesondere bei der Farbgestaltung und Formgebung einer grossen Frontzahnfüllung wichtig.

31FarbKontrolle.jpg
Das Loch am unteren Weisheitszahn.
So sieht es aus, nachdem alle Karies entfernt worden ist.
So sieht die fertige Füllung aus.
37-jährige Patientin (13.06.2012 / 5376)

Der Patient könnte mitten in der Arbeit (Bild Mitte) wünschen, dass auch der kleine schwarze Fleck entfernt wird. Der Fleck ist beim Untersuch (Bild links) nicht aufgefallen und wurde deshalb nicht ausgebohrt. Er ist eine harmlose Verfärbung und keine Karies.
Im Prinzip könnte der Patient jetzt ohne Preiserhöhung bei der Füllung eine Farbänderung wünschen.


Verständnis der Parapulpärschräubchen

33Aufbau5020.jpg
60-jähriger Patient (18.03.2013 / 5020)

Anfangs- und Schlussbild:

  • 10:18 Uhr - Die abgebrochene Höckerwand.
  • 10:18 Uhr - Der schadhafte Zahn (Höckerwand und Füllung sind zusammen abgefallen).
  • 11:25 Uhr - Der fertig polierte Aufbau.

Herstellung Teil I:

  • 10:34 Uhr - Der fertig gereinigte Zahn.
  • 10:45 Uhr - Zwei Parapulpärschräbchen. Auf der palatinalen Seite käme eher ein Wurzelstift in Frage.
  • 10:52 Uhr - Die erste Portion ist dünn und wird in der ganzen Kavität verteilt. Eine dünne Schicht erzeugt wenig Stress bei der Polymerisationsschrumpfung.

Herstellung Teil II:

  • 10:56 Uhr - Die zweite Portion ist deutlich dicker als die erste. Sie kann beim Schrumpfen das darunterliegende gehäertete Komposit nicht vom Dentin ablösen.
  • 11:04 Uhr - Die dritte Portion ist so dick als möglich. Sie ist weit vom Dentin entfernt und kann mit der Polymerisationsschrumpfung die erste Portion nicht gefährden. Die Grösse der Portion wird lediglich durch die Verarbeitbarkeit begrenzt: zu viel Komposit ist schwierig zu modellieren.
  • 11:16 Uhr - Die vierte Portion ist eingeschliffen. Kontrolle der blau gefärbten Kontaktpunkte.

Copyright © 2025 Icon W. Weilenmann
erstellt: 30.06.2013 - 01.10.2025