W. Weilenmann
Dr. med. dent.
Walter Weilenmann
eidg. dipl. Zahnarzt
dipl. Natw. ETH

Mitglied SSO, SSGS
und SSO-Zürich.

Was bringt das Fluorid?

Fluor macht die Zähne widerstandsfähiger gegen Säuren.

Wer zuwenig Fluorid aufnimmt, dessen Zähne werden anfällig auf saure Speisen und Getränke. Die Fluorfreiheit hat langfristig zwei Nachteile:

  1. Karies: Wenn die Zahnbeläge Zucker aufnehmen, produzieren sie aus dem Zucker sofort Säuren. Wenig säurefeste Zähne bekommen dann rasch Karies mit tiefen Löchern.
  2. Erosionen: Jede saure Speise und jedes saure Getränk löst sofort Apatit aus der Oberfläche des Zahnes heraus. Deshalb werden sie weicher und sind nicht mehr säurefest.

Insbesondere demineralisiertes Dentin wird von jeglicher Rohkost abradiert und bekommt überdurchschnittlich tiefe Erosionen auf den Kauflächen und Schneidekanten.

Das Fluorid dringt nicht in den Zahn hinein, sondern haftet nur an seiner Oberfläche. Wenn man zum Beispiel von der Elmex-Zahnpasta auf die Lavera-Zahnpaste wechselt, dann verschwindet das Fluorid schon nach wenigen Wochen von den Oberflächen. Bei den Kauflächen geht das am schnellsten, weil ihre Oberflächen bei sauren Speisen ohne Fluoride weicher sind und jedesmal beim Kauen sofort abgenützt werden. Sie verlieren dabei jedesmal nur unmerklich wenig (1/1000 mm), aber mit der Zeit entstehen tiefe Erosionen.

Das natürliche Trinkwasser in der Deutschschweiz enthält nur ganz wenig Fluorid. Deshalb hat man in der Schweiz schon um 1970 fluoridhaltige Zahnpasten und die Schulzahnpflege eingeführt. Und jetzt, 50 Jahre später, gibt es viele junge Menschen, die keine einzige Karies haben.

Im Gegensatz dazu enthält zum Beispiel das Trinkwasser von Neapel viel Fluor (wegen den Vulkanen dort). Deshalb haben die Neapolitaner weniger Karies wie jemand, der in der Schweiz keine Zahnpasta mit Fluorid verwendet.

Zahnpaste ohne Fluoride
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Fluoridfreie Lavera-Zahnpaste

63-jährige Patientin (25.05.2023 / 7478)

fluoridfreie Zahnpaste Lavera

Die Patientin benutzt schon lange diese Zahnpaste, und nun haben die Zähne überall tiefe Erosionen.

Sie stören die Zunge mit ihren scharfen Rändern. Und das Dentin in den Erosionen ist bei sauren Speisen empfindlich und sogar schmerzhaft.

Für die Komposit­füllungen muss man den Schmelz mit dem blauen Gel anätzen. Er ist etwa so sauer wie Coca-Cola, und schon nach zehn Sekunden bilden sich Luftblasen auf dem Schmelz.

Diese Zähne sind überhaupt nicht säurefest.

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Fluoridfreie Lavera-Zahnpaste

53-jährige Patientin (11.07.2024 / 2284)

Auch diese Patientin benutzt seit längerer Zeit die Lavera-Zahnpaste. Jetzt stört sie dieser hinterste Zahn, weil immer wieder Speiseresten in der tiefen Erosion drin stecken bleiben.

Beim Anätzen für eine Füllung sind nach 30 Sekunden viele Luftbläschen entstanden. Sie deuten auf eine rasche Aufl&luml;sung des Apatits. Wenn man einen sauren Apfel isst, reibt man die Säure läger als 30 Sekunden auf den Zahnschmelz. Da passiert dasselbe: die Säure löst den Apatit im Schmelz auf. Und beim Kauen des Apfels wird der aufgeweichte Zahnschmelz sofort weggerieben. Da nützt es nichts, wenn man nach dem Apfel eine halbe Stunde lang nichts mehr isst. Der Schmelz ist schon weg.

Füllung Jetzt ist der Zahn mit Komposit überdeckt und ist die Kaufläche vor Säuren geschützt.
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erstellt: 25.05.2023 - 11.07.2024