Die Obliteration macht den Zahn dunkler und lässt ihn gelblich erscheinen.
Obliterierte Wurzelkanäle lassen sich nicht erweitern und reinigen.
Wenn sie ein Granulom verursachen, so ist der Zahn verloren.
Die Obliteration entsteht durch
Präparat eines jungen Weisheitszahns
von
Prof. Dr. sc. nat. Dieter Bosshardt
Orale Histologie
Universität Bern
Email <dieter.bosshardt@zmk.unibe.ch>
64-jähriger Patient (11.05.2012 / 5354)
Aufgefüllte Pulpakammer. Der Patient hat trotz des tiefen Loches beim Bohren
keinen Schmerz gespürt und keine Spritze benötigt!
Verschluss anzeigen
45-jähriger Patient (02.04.2014 / 4577)
Perfekt verschlossene Pulpakammer. Auch dieser Patient hat keinen Schmerz gespürt. Die Pulpakammer ist
so gut verschlossen, dass keine Bakterien eindringen konnten.
Stirbt eine Pulpa, wird der Zahn dunkel und hat eher eine verkürzte Lebenszeit.
56-jähriger Patient (25.02.2012 / 2154)
Die dunkle Farbe kommt von innen (Wurzelfüllung) und aussen (Blut, Zigaretten).
Interessant: der Knochen weicht wegen der Verfärbung nicht zurück!
65-jähriger Patient (17.12.2014 / 473)
Oft kommt es vor, dass Patienten im hohen Alter tiefe Karies bekommen. Dank der Obliteration sind die Folgen sehr milde. Ohne Obliteration wäre tiefe Karies bei alten Menschen so schmerzhaft wie bei jungen.
Bei diesem oberen Weisheitszahn (18) ist die Karies profunda bereits exkaviert. Die Exkavation hat nicht geschmerzt. Eine Anästhesie war nicht nötig. Alle drei Wurzelkanäle enthalten eine feste, helle Masse. Zwei Kanäle zeigen je den Einstich mit einer spitzigen Sonde. Das Material in den Kanälen ist geruchsfrei.
Die Füllung wurde ohne Wurzelbehandlung einfach in diese Kavität gelegt.
63-jähriger Patient (08.02.2017 / 1731)
Die Krone dieses Eckzahns (23) ist nur noch etwa halb so lang wie in der Jugend. Sie hat beim Knirschen durch Abrasion so viel Substanz verloren. Zusätzlich ist die Kaufläche wegen sauren Speisen und Getränken durch Erosion ausgehöhlt worden. Die Pulpa hat sich zurückgezogen und einen neuen Deckel aus Sekundärdentin und Tertiärdentin hergestellt. Dieser Deckel fällt im ersten Moment nicht auf (Bild links). Aber wenn das Licht von der Seite einfällt, leuchtet er deutlich auf (Bild rechts, runder heller Bereich in der Mitte des Zahnes).
88-jährige Patientin (11.04.2013 / 1626)
Palatinaler Wurzelrest von 1689-jähriger Patient (27.06.2012 / 479)
Vollständig obliterierte Pulpen im hohen Alter sind eine wertvolle biologische Barriere gegen Bakterien. Bestimmt ist das Innere der obliterierten Wurzelkanäle voller Biofilme. Sie erzeugen jedoch keine Symptome, weil sie sich offenbar in der Enge zwischen den Dentikeln nicht vermehren können.
Der Molar (Zahn 17) schmerzte nie, obwohl die ganze Krone kariös zerstört ist.
Der Patient trägt eine Vollprothese mit genau einer Klammer an diesem Zahn.
Der Zahn besitzt eine hohe Festigkeit (Zahnbeweglichkeit = 1).
Wegen der parodontalen Gesundheit steht die Erhaltungswürdigkeit ausser Frage!
66-jähriger Patient (11.09.2012 / 476)
67-jährige Patientin (26.06.2022 / 1808)
13.06.2015: 6- Zahnhalsfülllung tief subgingival. Die Patientin putzt mit Weleda. Habe Fluorid-Gel empfohlen.
26.06.2022: Wangenschwellung bei 6- und tiefe Karies distal. PE gescheitert weil der mesiobukkale Kanal unauffindbar ist. Nach 60 Minuten vergeblichen Suchens ist die Patientin mit einer Extraktion einverstanden.
links: Extrahierter 6- mit drei Wurzeln Die dritte Wurzel ist eine Seltenheit und auf dem Zahnröntgenbild nicht zu sehen.
rechts: Nach der Extraktion zeigt der Cavumboden:
1 mesiolingualer Kanal (erweitert bis 15).
2 Perforation in den Interradikulärraum neben dem unauffindbaren mesiobukkalen Kanal.
3 vermeintlich einziger distaler Kanal (erw. bis 30).
4 Region des verborgenen vierten Wurzelkanals.